Die Menschen-Eltern

Hidi-Hidis, die bei Menschen leben, bezeichnen diese üblicherweise als ihre Eltern. In aller Regel kommen sie allerdings zunächst zu ihrer Mami, die in einem untersuchten Fall bezeichnender Weise dann in dem normalerweise nicht geschlechtsreifen Alter von drei Jahren war und somit gar keine Mami im biologischen Sinne sein konnte. Das bekommt dann ein Hidi-Hidi ebenfalls durch das mangelnde Verantwortungsbewusstsein zu spüren. Wie kleine Menschenkinder so sind: Hidi-Hidis werden an den Ohren gezogen und irgendwo in die Ecke geworfen. Damit Menschen langsam an Verstand gewinnen, schickt man sie in die Schule. Das schlimmste ist, dass Hidi-Hidis dann mit in die Schule müssen, zumindest ab und zu.

Wenn ihre Hidi-Hidi Mamis langsam die Geschlechtsreife erlangen, fängt für Hidi-Hidis die Zeit an, in der sie einen Papi bekommen. Überlieferungen zufolge können dies in Einzelfällen durchaus mehrere sein, wobei nicht in Erfahrung zu bringen war, ob zeitweise auch mehr als ein Papi gleichzeitig existiert. Insbesondere der Wechsel der Papis ist für Hidi-Hidis – die Beständigkeit als naturgegeben empfinden – schwer zu verkraften. Wenn ein Papi aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen das Weite sucht oder von Mami verlassen wird, entsteht eine schmerzliche Lücke, die ein Hidi-Hidi schnellstens wieder füllen möchte. Das äußert sich dadurch, dass sie innerhalb kürzester Zeit jemanden als Papi annehmen, der sich längere Zeit (erfahrungsgemäß beginnt das schon mit mehreren Wochen) und in bestimmten Gelegenheiten unter Anwendung bestimmter Praktiken mit der Mami beschäftigt.

Grundsätzlich empfinden Hidi-Hidis wackelnde und schuckelnde Betten als äußerst unangenehm, wenn auch dies als deutliches Kennzeichen verstanden wird, dass der männliche Benutzer des Bettes offensichtlich der neue Papi sein muss. Aber dazu ist es nach Hidi-Hidis Meinung absolut überflüssig, dass dieses Kennzeichen alle Nase lang wieder auftritt. Einige wenige Male am Anfang würden schließlich vollauf genügen, um den Zweck des "Papi-Erkennens" zu erfüllen. Auch andere Merkmale wie das Mitbringen persönlicher Sachen, die in ihrer Menge über den für Reisen notwendigen Umfang hinausgehen oder die längere Zeit einen festen Platz im Mami Haushalt erhalten, sind geeignet einen Papi zu identifizieren.

In einem dokumentierten Fall, in dem der Hidi-Hidi zu seiner Mutter kam, als diese mit drei Jahren noch recht jung war, wurde sein Geburtstag mit dem Geburtstag der Mami zusammengelegt, allerdings eben um drei Jahre verschoben, da die Mami schließlich älter sein muss, als ihr Kind. Der Hidi-Hidi fügte sich nur zwangsweise in dieses Schicksal, da ein Geburtsdatum nach seiner Zählweise (siehe Kapitel »Systematik«, Überschrift »Zähl- und Schreibweise«) vermutlich auch in keinem von Menschen verwendeten Kalender je vorkommen würden und er somit der Möglichkeit Geschenke zu bekommen verlustig gehen würden.

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